Länge: 12,6m, über Alles 14m
Breite: 3,6m
Tiefgang: 1,9m
Motor: VW Diesel 55 PS
Segelfläche: ca. 118m²
Gewicht: ca. 26t
Eigner: Karina & Peter Andrasch
Wann genau und zu welchem Zweck die „Wiking“ genau gebaut wurde, ist weitgehend unklar. Gebaut wurde sie vermutlich als Colin-Archer-Typ in der westlichen Ostsee um 1935.
Im Krieg unterstand sie wohl der Luftwaffe, ihr letzter Einsatz führte sie zum Ende des Krieges in die Gewässern um die Versuchsanstalt Peenemünde, hier wurde das Schiff als eine Art Hilfsfeuerschiff eingesetzt. 1945 wurde der inzwischen beschädigte Rumpf selbst versenkt.
Kurze Zeit später wieder gehoben, fristete die „Wiking“ um 1948 ein Dasein als Arbeitsschiff auf der neu gegründeten Volkswerft Stralsund.
Dort wurde sie eines Tages durch berliner Seesegler, die auf der Suche nach Ersatz für einen Totalverlust ihrer Magistratsflotte waren, als Seekreuzer wiedererkannt und geriet so letztlich zum Magistrat von Ost Berlin, wo sie bis zum Jahre 1956 zur Spreizgaffelketsch umgebaut wurde. In den Jahren vor dem Bau der Mauer wurden viele lange Reisen unternommen, z.B. nach Finnland, England, Norwegen und Island.
Da der Bau der Mauer 1961 das Seesegeln in der DDR massiv einschränkte und sich der Erhalt von großen Seekreuzern nicht mehr lohnte, wurde die „Wiking“, bei welcher aufwendige Rekonstruktionsmaßnahmen anstanden, 1963 zwecks Verschrottung außer Dienst gestellt.
In dieser Situation wurde der inzwischen zum Wrack gewordene Rumpf von einigen Individualisten wiederentdeckt und abermals komplett neu aufgebaut. Dabei erhielt das Schiff auch die heutige Takelung.
Unzählige Fahrten und Regatten im Ostseegebiet ließen das im typischen silbergrau gestrichene Schiff mit der Kennung GO 232 in der DDR legendär werden.
Die berliner Eignergemeinschaft unterhielt die „Wiking“ bis ins Jahr 2023, anschließend wurde sie an die jetzigen Eigner verkauft und hat ihren neuen Liegeplatz im Museumshafen Greifswald gefunden.