Berta von Lassan

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Schiffstyp:     Besanewer

Takelung:       Ketsch

Baujahr:         1910 in Wewelsfleth für Lassan im Achterwasser

Lüa:                  18,10 m; 24 m mit Klüverbaum (auftoppbar)

Breite:         4,70 m

Tiefgang:       1,10 m

Verdrängung:     87 Tonnen

Baumaterial:      Stahl genietet

Segelfläche:    160 m²

Maschine:     Iveco Aifo 120 PS

Am 19. September 1910 lief der Ewer “BERTA” auf der Schiffswerft J. Junge in Wewelsfleth an

der Stör vom Stapel. Der Ewer ist ein Schiffstyp für die Tidengewässer der Unterelbe mit plattem

Boden und Seitenschwertern, der so stark gebaut war, dass er auch mit voller Ladung trocken

fallen konnte.

Die “BERTA” wurde als einziger Junge-Ewer direkt für einen pommerschen Auftraggeber für die

Flachwassergebiete der pommerschen Haffe und Bodden gebaut. Da es hier im Gegensatz zu

den Nebengewässern der Unterelbe keine Beschränkungen durch Brücken, Kanäle oder Schleusen

gab, konnte die “BERTA” sehr großzügig mit Klippersteven und Segelschiffsheck konzipiert werden.

Bis 1945 war die “BERTA” hauptsächlich für den Transport firmeneigener Güter der Getreide-

und Baumaterialienhandlung Raesch in Lassan / Pommern auf der fast wöchentlichen Fahrt

zwischen Lassan und Stettin im Einsatz. Nur mit dem Schiffer und einem Bootsmann wurden

bis zu 60 Tonnen Ladung allein unter Segeln befördert. Nach Kriegsende war das Schiff dann in

der sogenanntenwilden Fahrt” an den Küsten Vorpommerns auf Haff und Bodden eingesetzt.

Bis 1952 segelte die “BERTA” ohne Hilfsmaschine und war somit der letzte aktive Frachtsegler

Deutschlands ohne Hilfsmaschine.

1953 Einbau eines 20-PS Glühkopfmotors, Entfernung Besanmast und Klüverbaum

1957 Entfernung restliche Takelage und durchgehendes Großluk

1963 Außerdienststellung der „BERTA“

1975 Bei Ludwigsburg (Greifswald) an Land gezogen und ausgeschlachtet

1985 Rettung des leeren Rumpfes vor der Verschrottung, Abbergung und Schlepp- Überführung nach Halle / Saale, von dort mit Sattelschlepper nach Leipzig

1993 2. Stapellauf in Roßlau an der Elbe

1995 Wiederinbetriebnahme mit Motor und erste Fahrten durch Mecklenburg sowie Potsdamer und Berliner Gewässer

1999 Fertigstellung der Takelage nach Originalsegelriss und Anbau der Seitenschwerter. Die Segel wurden von Deutschlands ältestem Segelmacher, Paul Külper, an seinem 91. Geburtstag an Bord geliefert.

2001 Zulassung als Traditionsschiff durch die See BG, seither aller 5 Jahre erfolgreiche Neutestierung

2010 Seemannsgottesdienst zum 100. Geburtstag in Wewelsfleth

2024 Maschinentausch nach 30 zuverlässigen Jahren, von 42 PS 3 Zylinder NVD-18 zu 120 PS Iveco Aifo 6 Zylinder; der gewonnene Raum wird für ein zusätzliches Bad genutzt

Link zur Webseite: www.traditionssegler-berta.de

 

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