Heimathafen: Greifswald
Schiffstyp: Plattboden-Klipperaak
Takelung Gaffelketsch
Baujahr 1897
Länge ü. A. 15,17 m
Breite 3,11 m
Tiefgang 0,98 m
Verdrängung 23,5 t
Baumaterial Eisen, Stahl
Segelfläche 81 m²
Maschine DAF 105 PS
Eigner/Schiffsführer: Fam. Katzenbach
Die Geschichte:
DEN RUYGHENHIL ist eine kleine Klipperaak, die im Binnenbereich rund um Rotterdam/Niederlande und in den Wattengewässern des südlichen Hollands Waren transportierte.
Im Dezember 1896 setzen sich der Schiffer P. van den Broek aus Amsterdam und der Schiffbauer A. Bos von der Werft Gebr. Boot de Gouwsluis (Alphen an de Rhijn) zusammen und schreiben den Vertrag über den Bau eines wunderschönen kleinen Segelschiffes:
Bestek van een Izership van vooren gebouwd als Clipper achter als Aak Model gebouwd. Sie sollte ein starkes Schiff sein, gebaut nach guter Handwerksart (wohl das erste ganz aus Eisen gebaute Schiff der Werft). Die Ablieferung wird für Juli 1897 festgelegt und als Kaufpreis einigt man sich auf 2400 Gulden.
In alten Registern finden sich weitere Spuren: 1918 erwirbt der Kaufmann Cornelis van Mullen aus Gouda den Frachter und nennt ihn fortan Cornelia, 1921 wird daraus Spes, im Jahr 1927/28 findet sich im Hypothekenkantoor Rotterdam ein Eintrag über 5000 Gulden als Schiffsschuld (eine Einbeitelung rechts hinten an Deck zeugt davon).
1938 heißt das Schiff Beatrix und wird in das Schiffsregister von Rotterdam eingetragen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg bekommt es einen starken Motor (Lister Diesel 18 PS) und verliert seine Masten. In der Zeit von 1955-1970 fährt es unter den Namen Zeehond und Isabel im Rotterdamer Hafen als Motor-Tankschiff.
Im Frühsommer 1982 wird Wolfgang Katzenbach durch den Hafenmeister von Willemstad (früher das Dorf “Ruigenhil“) auf das Schiff aufmerksam gemacht. Mittlerweile hat es den Namen Den Ruyghenhil. Von August 1982 an wird es wieder zum Segeln gebracht und von der Eignerfamilie Katzenbach als komfortables Traditionsschiff (Eintrag ins Traditionsschiffsregister der Niederlande) vom Heimathafen Veere (Hafen Oostwatering der WV Arne) aus genutzt. Unzählige Touren in Walcheren und Zeeland, größere Fahrten nach Rotterdam, Amsterdam, nach Friesland und in die Wattengewässer und die holländischen Inseln erschließen die wunderschönen niederländischen Gewässer.
Ab 2003 war Den Ruyghenhil auf der Fahrt durch Europa nach Paris, Lyon und Avignon auf neuen Wegen und hat 2004 das Mittelmeer bei Aigues Mortes und Grand Du Roi erreicht. Im Jahr 2008 begann die Rückreise, die über Avignon, Lyon, Mühlhausen nach Frankfurt/Main in unsere Heimat führte.
2009 startete die Reise in den Norden. Sie führte an den Wannsee. Berlin blieb bis zum Sommer 2014 der Liegeplatz. Im Juli 2014 begann die Weiterreise und führte über Stettin, Usedom, Wolgast und Freest nach Greifswald. Heimathafen für Den Ruyghenhil ist nun der Museumshafen Greifswald.