Regatta 2016
Was für eine Freude, was für ein Spaß und dann noch das Wetter! Besser konnte alles nicht zusammenpassen.
Gut, das war nicht die erste Traditionsschiffsregatta, die ich organisieren sollte und anschließend nicht die erste Siegerehrung/Bespaßung, die ich abzuhalten hatte. Aber man weiß ja vorher nicht, wie es nachher so kommt. Man macht sich so seine Gedanken. Und Einwürfe aus dem Hintergrund, wie z.B. „Bei einem früheren Versuch haben sich einige fast gekloppt oder sind aus dem Verein ausgetreten“, machen nun auch nicht gerade Mut.
Aber erstmal noch zurück auf Anfang. Wie kam das denn nun zu einem erneuten Regattaversuch? Na, das kam so. Petra (Bordfrau) und ich, samt Bordhunden sind früher regelmäßig mit unserem Kutter „Hedi“, später mit „Adur“ aus Kappeln zur Gaffelrigg angereist. Wir haben uns immer sehr gefreut, alte Freunde zu treffen, eine tolle Party zu feiern, na und eben die gemeinsame Ausfahrt auf den Bodden zu genießen. Aber die wurde uns von Jahr zu Jahr langweiliger. Was sollte man da auch machen. Soo`n büschen rauf und runter jubeln. Nein, so eine Kutterbesatzung braucht eine Aufgabe.
Petra brachte es dann in einem Gespräch mit dem Vorsitzenden auf den Punkt. Entweder Regatta oder wir kommen nicht mehr. Begründung: Schiffe müssen eine Aufgabe haben, Funkverkehr (auch lustigen), Besatzungen wollen sich messen, und am Abend eine Siegerehrung, die den Namen verdient hat. Da musste Volker nun ein wenig nachdenken. Nach einigem Zögern kam dann, was wir schon erwartet hatten. „Stefan, du organisierst das doch auch alles in Kappeln für die Heringsregatta. Wenn du das auch für Greifswald machst, können wir es ja nochmal versuchen.“ Die Wiederauflage der unernsten Gaffelrigg Regatta war geboren. Na, so hab’ ich das jedenfalls in Erinnerung.
Und dann ging`s los, am Samstag 16.7.2016. Bei der Kapitänsbesprechung wurde nochmal klargestellt: es ist eine Spaßregatta, also eine unernste Geschwaderfahrt. Jeder kann mitsegeln und es gibt keine Klasseneinteilungen. Das mit den möglichen Protesten wurde von mir auch gleich eindeutig angesagt: „Proteste sind möglich und müssen handschriftlich in 5-facher Ausführung , unter Zugabe einer Literflasche Rum dem Regattaleiter übergeben werden“. Also mir. Über den Protest wird sofort nach Leerung des Rums entschieden. Letztmalig wurden wir auch von unserem Lieblingswasserbullen Heggi betreut. Da konnte nichts mehr schiefgehen.
Dann ging’s los. Die Albatros hat sich dankenswerterweise als Start und Zielschiff gemeldet. Wie sich hinterher herausgestellt hat, toller Job von Stefan, Dirk und ihrer Besatzung. Das kann eine Lebensaufgabe werden! Es wurde dann vom Startschiff zur Ansteuerungstonne Greifswald gesegelt, im Uhrzeigersinn gerundet und möglichst schnell wieder vor das Zielschiff gefahren. 32 Schiffe starten. Fast alle, vierundzwanzig, haben es im vorgegebenen Zeitfenster ins Ziel geschafft. Wohl sortiert kamen sie dann alle vor mir am Bug des Albatros auf. Als erstes die klassischen hochgetakelten Jachten, dann 11 min später die erste Dschunke und nochmal 17 min später das erste gaffelgetakelte Rigg. So konnte jeder in seiner Gruppe auch seinen persönlichen Kontrahenten finden. Was für ein tolles Bild. Nicht nur das Grinsen im Gesicht eines jeden Skippers, als die Ziellinie überfahren wurde.
Um 19.30 Uhr dann Siegerehrung im Fangenturm. Da wurde es dann spannend. Aber jeder hat sein Fett weggekriegt. Schade nur, das Petra, die in den letzten Jahren die Preisverleihung immer mit mir zusammen gemacht hatte, nicht dabei sein konnte. Aber auch so wurden wieder tolle und skurrile Preise verteilt. Auf der anschließenden Party wurde ich noch oft darauf angesprochen. Viel Lob kam, auch Verbesserungsvorschläge und noch viel wichtiger: man konnte merken, daß sie angekommen war, die Regatta, in den Köpfen und Herzen. Auch bei Volker, der ziemlich erleichtert aussah. Fortsetzung 2017!
Stefan Schwannecke
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